Mein Rückblick auf die Contentixx und die SEO Campixx 2020

Je ein T-Shirt von der Contentixx und der SEO Campixx 2020

Am 10. und 11. März 2020 fand die diesjährige Content-Marketing-Konferenz Contentixx statt. Auch die anschließende SEO Campixx sollte eigentlich zwei Tage dauern. Aufgrund der immer schärferen Regelungen zur Eindämmung des Corona-Virus COVID 19 wurde der letzte Tag der Veranstaltung jedoch abgesagt.

Trotzdem war die gesamte Konferenz aus meiner Sicht ein voller Erfolg. Während der drei stattgefundenen Veranstaltungstage durfte ich vielen hochkarätigen Vorträgen folgen. In den Pausen konnte ich mich mit den Teilnehmern aus ganz Deutschland austauschen und vernetzen. Und am Abend genoss ich das actiongeladene Unterhaltungsprogramm.

Drei der vielen tollen Vorträge fasse ich nachfolgend kurz für Sie zusammen.



LinkedIn-Boosting: So zündet ihr die Content-Rakete – Britta Behrens

Die Gründe für die Nutzung von LinkedIn als Business-Netzwerk sind vielfältig. Hier kann sich der Nutzer mit Experten und Kollegen aus der eigenen Branche austauschen und vernetzen. Ebenso besteht die Möglichkeit, Kontakt mit potenziellen Kunden aufzunehmen.

Für jedes Unternehmen, das sich für LinkedIn entscheidet, sollte eine Company Page angelegt werden. Dabei sollten alle Möglichkeiten genutzt werden, um die Seite individuell und gemäß der Corporate Identitiy zu gestalten. Dazu gehört die Auswahl eines passenden Profil- und Titelbildes sowie die Angabe des Slogans.

Um den Content eines Unternehmens auf LinkedIn zu verbreiten, gibt es verschiedene organische Möglichkeiten:

  • Das Unternehmen selbst setzt einen Corporate Post ab.
  • Ein Corporate Influencer teilt einen Corporate Post.
  • Ein Corporate Influencer erstellt selbst einen Post.


Unter einem Corporate Influencer wird dabei ein Mitarbeiter des Unternehmens verstanden, der als Botschafter des Unternehmens, Experte und Ansprechpartner für Fragen und Hilfestellungen fungiert.

Im Beispiel von Britt Behrens war deutlich zu sehen, dass Posts, die von den Mitarbeitern eines Unternehmens gemacht werden, die größte Reichweite erzeugen. Das liegt daran, dass LinkedIn die Kommunikation zwischen Menschen fördern möchte; nicht die Kommunikation von einem Unternehmen zu einem Individuum.

Content-Marketing auf LinkedIn ist eine Mischung aus Content, Kommunikation, Personal Branding und Networking. Dabei gilt: „Content is king.“ Aber: „Engagement is queen.“ Und: Die Frau hat das Sagen. Es geht also darum, möglichst viele Reaktionen auf einen Beitrag zu generieren. Dabei haben Kommentare die größte Bedeutung für den Algorithmus. Auf diese muss dann jedoch wieder reagiert werden, um die Interaktionsrate zu steigern. Dadurch wird der Algorithmus positiv beeinflusst und die Reichweite für zukünftige Posts erhöht.

Hier wird deutlich, wie wichtig die Interaktionen mit einer Veröffentlichung für deren Verbreitung sind. Ein erfolgreiches Content-Piece bietet seinen Lesern daher einen Mehrwert. Es weckt Neugier und das Interesse der LinkedIn-Nutzer. Indem man Fragen stellt und zu Diskussionen anregt, werden wichtige Social Signals gewonnen. Auch Hashtags und Mentions helfen bei der Verbreitung eigener Posts und Artikel.


Storytelling 2020: emotional, digital, nachhaltig – Wolfgang Jung

Packend und unterhaltsam brach Wolfgang Jung eine Lanze für digitales, emotionales und nachhaltiges Storytelling. Alles, worum es beim Storytelling geht, steckt bereits im Namen: nämlich um das Erzählen von Geschichten.

Geschichten haben schon unseren Vorfahren geholfen, sich besser an bestimmte Dinge zu erinnern. Das beweist, dass Geschichten leben und uns leichter in Erinnerung bleiben als Fakten, Fakten, Fakten. Denn Fakten sind langweilig; Geschichten interessant.

Dass wir uns besser an Geschichten als an Fakten erinnern, hängt mit unserer selektiven Wahrnehmung zusammen. Da das Gehirn nur einen Bruchteil aller Informationen speichern kann, die täglich auf uns einprasseln, müssen die zu speichernden Informationen sorgfältig ausgewählt werden. Nur ca. 10% aller Informationen gelangen bis zu unserem Langzeitgedächtnis vor. Und zwar solche, die uns emotional ansprechen.

Gute Stories tragen zur Imagebildung einer Marke bei und bringen Menschen dazu, ein Produkt zu kaufen. Denn wer kauft beispielsweise einen identitätslosen Energydrink, wenn ihm Red Bull doch Flügel verleiht? Oder einen ordinären Hammer, wo doch der Hornbach-Hammer „aus Panzerstahl geboren und für die Ewigkeit gemacht“ wurde? Und das obwohl der Hornbach-Hammer mit einem stolzen Preis von 25 Euro deutlich über dem eines gewöhnlichen Hammers lag, der jedoch auch nicht mehr kann als hämmern.


Wie erfasse ich mein Content-Inventar? – Eico Schweins

Eico Schweins verdeutlichte in seinem Vortrag, wie wichtig es ist, nicht nur neuen Content zu produzieren, sondern diesen auch regelmäßig zu überprüfen: auf Aktualität und doppelte Inhalte. Denn nur all zu leicht schleichen sich Texte ein, die von unterschiedlichen Abteilungen produziert wurden, aber für die gleichen Keywords ranken. Und wenn Google eines nicht mag, dann sind das doppelte Inhalte.

Darum empfiehlt es sich, alle Content-Assets in einer Tabelle zu erfassen. Und zwar zusammen mit Angaben zu Impressionen, CTR (Click-Through-Rate), durchschnittlicher Rankingposition, Verweildauer und Absprungrate. So lassen sich wertvolle Inhalte identifizieren und doppelte Inhalte eliminieren. Auch Googles bevorzugte Art von Inhalt für ein bestimmtes Keyword kann so ermittelt werden.

Wie anschließend mit dem Content umgegangen wird, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Häufig empfiehlt es sich, die Inhalte verschiedener URLs in einer URL zusammenzuführen und per 301-Weiterleitung auf den aktuellen Inhalt weiterzuleiten. Manchmal kann jedoch auch genau das Gegenteil ratsam sein: Nämlich einen Artikel, der für mehrere Themenkomplexe rankt, in jeweils einen Text für jedes Thema zu unterteilen.


Ein herzliches Dankeschön

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Orga-Team rund um Marco Janck für die rundum gelungene Veranstaltung und freue mich schon auf die Konferenz im nächsten Jahr… dann jedoch hoffentlich für ganze vier Tage.